Zwei meiner anästhesiologischen Kolleginnen fallen mir immer wieder auf, da sie den Frauen während der Sectio fast durchgehend den Puls fühlen (beim Kaiserschnitt sind die Patientinnen in der Regel wach, nur der Bauch schläft). Letzte Woche kamen einer Frau kurz vor Geburt ihres dritten Kindes vor Aufregung die Tränen. Die Anästhesistin setzte sich den Puls tastend auf Augenhöhe neben sie, sprach mit ihr und sorgte für Beruhigung. Ein Kollege aus dem OPS-Team fragte, ob denn das Pulsoxy nicht richtig ablese, die Anästhesistin: «Nein, ich fühle gerne den Puls mit meinen eigenen Fingern, da spüre ich am besten, was los ist.»
Und genau so ist es – fast überall in der Medizin! Einfach mal zum Patienten sitzen, die Technik im Hintergrund ausblenden, ihm in die Augen schauen und …den Puls fühlen.
I like – you care!